Pflanzenvermehrung durch Ableger und Stecklinge
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Bei der vegetativen Pflanzenvermehrung werden teile von Pflanzen zur Bewurzelung angeregt indem man sie abtrennt und je nach Pflanzenart in ein Glas Wasser oder in ein Vermehrungssubstrat aus Torf und Gartensand steckt. Am besten geeignet ist ein dunkles Wasserglas oder ein Glas dass mit Alufolie umwickelt ist. Ein Zusatz von Holzkohle oder Grillkohle schützt den Steckling vor Fäulnis.
Weichholzstecklinge
Aus jungen unverholzten Trieben werden Kopfstecklinge gemacht, dazu wird nur der obere Teil eines Triebes verwendet. Die Stecklinge, etwa 6-10 cm lang, werden unterhalb der Blattachse abgeschnitten und die untersten Blätter entfernt. Dann werden die Stecklinge in ein Vermehrungssubstrat gesteckt, fest angedrückt und und gut angegossen. Eine übergestülpter Plastikbeutel, mit einigen kleinen Löchern für den Luftaustausch beschleunigt die Wurzelbildung der Stecklinge. Die Blätter dürfen dabei die Folie nicht berühren damit keine Fäulnis entsteht. Sobald an den Triebspitzen ein neuer Austrieb entsteht, kann umgepflanzt werden.
Stecklinge von Balkonblumen
Stecklinge von Balkonblumen sollten etwa 10 cm lang sein und noch grüne Blätter haben. Die Triebspitze und die unteren Blätter werden abgeschnitten, die Schnittstelle etwas antrocknen lassen und dann in Aussaat- oder Torferde stecken. Die Anzuchterde wird angegossen und mit einer Plastiktüte abgedeckt. Nach der Wurzelbildung können die Stecklinge umgetopft werden.
Holzstecklinge
Aus diesjährigen Trieben von Johannis- und Stachelbeersträuchern die schon verholzt sind werden im Herbst etwa 30 cm lange Triebstücke abgeschnitten und alle Knospen, bis auf die obersten 3 oder 4 Stück entfernt. Der untere Teil der Stecklinge wird in ein Bewurzelungsmittel getaucht und dann bis zu 2/3 seiner Länge in die, zuvor aufgelockerte Erde, gesteckt.
Wurzelstecklinge
Bei Sträuchern wie Holunder oder Brombeere werden in den Wintermonaten mit einem scharfen Messer fingerdicke, etwa 10 cm lange, Wurzelstücke abgeschnitten, horizontal auf ein Vermehrungssubstrat gelegt und etwa 2 cm hoch mit Erde zugedeckt.
Ableger
Bei Beerensträuchern wird im Frühjahr, vor dem Austreiben, ein gesunder vorjähriger trieb der Länge nach in eine Rille gelegt und mit Steinen beschwert. Wenn sich dann im Frühsommer Triebe gebildet haben wird die Rille geschlossen. Im Herbst kann man dann die Ableger trennen und verpflanzen.
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Rosenstecklinge
Aus Rosen lassen sich Stecklinge währen der Vegetationszeit, am besten im Juli oder August, aus einem diesjährigen Zweig gewinnen. Dazu schneidet man aus einem Zweig ohne Knospenansatz ein Mittelstück von etwa 20 bis 25 cm heraus. Die unteren Blätter werden entfernt und der Ableger wird etwa zwei Tage in Wasser gestellt in das man zur besseren Bewurzelung einige kleingeschnittene Weidenzweige geben kann. Danach wird er in die Erde gesteckt und an einen schattigen Platz gestellt. Nach etwa drei Wochen hat der Steckling Wurzeln gebildet und kann umgetopft werden.